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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 49

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 49 und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle- sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be- trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch hessische und mainfränkische Einwanderer teil. Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge- zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf, und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind, so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar- steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm- licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun- gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel- deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän- del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes. Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge- staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus- druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau, Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der

2. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 50

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
50 Iv. Ubersicht der Länderkunde. 4. Das Stufenland der Mosel, Lothringen. Umgrenzung. Die Lothringische Hochfläche breitet sich zwischen dein Wasgeuwald und der Haardt im Osten, dem Argonnenwald im Westen und den Ardenuen im Norden aus. Der nördliche Teil (Lothringen) gehört zu in Deutschen Reiche. Tal und Höheu. Das Moseltal, das wichtigste Tal des Landes, ist so tief eingesenkt wie das Neckartal Metz 170 m, Heilbronn am Neckar 150 m), geschützt, hat ein mildes Klima und erzeugt daher Wein und Obst. Es bildet das Seitcnstück zum Neckartale. Auf dem höher gelegenen Plateau ist das Klima rauher und auch der Bodeu teilweise weniger ertragfähig. Hier wird vorwiegend Ackerbau und Pferdezucht gepflegt. Geschichtliches. Siedelungen. Seit 1871 ist Elsaß-Lothriugeu wieder mit dem Deutschen Reiche verewigt. Die Hauptstadt Lothringens ist die Festung Metz. Die Oberrheinische Tiefebene und ihre beiden Seitenflügel, das Schwäbisch- Fränkische Stufenland und das Stufenland der Mosel, nennt man zusammen auch das „Südwestdcutsche Landbecken". Dieses ist der gesegnetste Teil von ganz Deutschland. Politische Übersicht der süddeutschen Staaten. 1. Das Königreich Bayern. 76000 qkm (—nahezu so groß wie Branden- bnrg und Schlesien); fast 7 Mill. Einw. Haupt- und Residenzstadt München an der Isar. Auf der Schwäbisch- Bayerischen Hochfläche ferner: Ingolstadt und Passau (an der Donau), Lands- Hut (an der Isar), Augsburg (am Lech). In der Oberpfalz: Regensburg (an der Donau). Ju Franken: Bayreuth (am Roten Main), Bamberg (am Main), Nürn- berg (an der Pegnitz), Würzburg (am Main). In der Pfalz: Speyer und Ludwigs- Hafen (am Rhein), Kaiserslautern. 2. Das Königreich Württemberg. 20000 qkm (= halb so groß wie Brandenburg): 22/ö Milt. Einw. Haupt- und Residenzstadt Stuttgart. Ulm (au der Donau); Eßlingen und Heilbronn (am Neckar). 3. Das Groß herz o g tum Baden. 15000 qkm (= Hessen-Nassau); über 2 Mill. Einw. Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. Freiburg, Heidelberg (am Neckar), Mannheim (am Rhein). 4. Das Großherzogtum Hessen (mit Oberhessen), 8000 qkm (= V2 von Hessen-Nassau) fast 11/.^ Mill. Einw. Haupt- und Residenzstadt Darmstadt. Worms und Mainz (am Rhein). 5. Die Reichslande Elsaß-Lothringen. 15000 qkm (— Baden oder Hessen-Nassau); fast 2 Mill. Einw. Sitz des kaiserlichen Statthalters Straßburg (am Rhein); Mülhausen; Metz (an der Mosel). H. Das Fürstentum Hoheuzollern (mit Preußen vereinigt); Sigma- ringen.

3. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 83

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 83 5 Herzogtümer: Sachsen-Meiningen, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen- Altenburg, Anhalt, Braunschweig; 7 Fürstentümer: Reuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie, Schwarzburg- Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe; 3 Freie Städte: Lübeck, Hamburg, Bremen; 1 Reichsland: Elsaß-Lothringen. Weitaus der größte Staat ist Preußen. Dieses umfaßt von den 540090 qkm des Deutschen Reiches 350000, also nahezu 2/3, und von dessen 65 Mill. Einw. über 40 Mill., also %. Schon das Königreich Bayern, das zunächst folgt, nimmt nach dem Flächeninhalt (76 000 qkm) nur 1i7 der Größe des Deutschen Reiches ein und hat nicht ganz % (fast 7 Mill.) von dessen Ge- samtbevölkerung. Das Deutsche Reich ist ein Bundesstaat. Die Kaiserwürde kommt stets dem Könige von Preußen zu. Unter Schutz und Verwaltung des Reiches stehen auch die überseeischen Besitzungen Deutschlands: in Afrika: Togo, Kamerun, Deutfch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika; in der australischen Inselwelt und in Polynesien: Kaiser Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel und zwei der Salomon-Jnseln; die Mar- shall-, Karolinen- und Marianen-Jnseln; ferner die beiden Samöa-Jnseln Upolu und Savaii; endlich in Asien: Kiautschou.

4. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 65

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Das Deutsche Reich. 65 Politische Übersicht der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. 1. Das Königreich Sachsen. 15000 qkm (= Hessen-Nassau); 4800000 E. Haupt- und Residenzstadt Dresden (an der Elbe), Leipzig (an der Pleiße), Freiberg, Chemnitz, Zwickau, Plauen. 2. Das Herzogtum Sachsen-Altenbnrg mit der Hauptstadt Altenburg. 3. Das Fürstentum Reuß ä. L. mit der Hauptstadt Greiz. 4. Das Fürstentum Reuß j. L. mit der Hauptstadt Gera. 5. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt mit der Hauptstadt Rudolstadt. 6. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit der Haupt- stadt Sondershausen. 7. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar mit der Hauptstadt 8.^ " ' ^lachsen-Koburg-Gotha mit den Hauptstädten 9. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit der Hauptstadt Mei- nin g en. ' 10. Das Fürstentum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen. 11. Das Fürstentum Lippe mit der Hauptstadt Detmold. 12. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe mit der Hauptstadt Bücke- Von den Provinzen des Königreichs Preußen greifen in die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle ein: die Rheinprovinz, die Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen, Hannover, Sachsen und Schlesien. Lage, Umgrenzung, Teile. Das Norddeutsche Tiefland, das etwa die Hälfte des ganzen Deutschen Reiches einnimmt, setzt sich nach Osten im Russischen, nach Westen im Holländischen Tieflande fort. Es ist sonach ein Teil des Nord- europäischen Tieflandes. Im Süden bildet seine natürliche Grenze die Mitteldeutsche Gebirqsschwelle, im Norden die Nord- und Ostsee. Durch die Elbe wird das Norddeutsche Tiefland in 2 ungleich große Teile, in das Westdeutsche und in das Ostdeutsche Tiefland zerlegt. Weimar. bürg. in. Aas Norddeutsche Tieftand Fischer-Geistbeck. Erdkunde für höhere Schulen. I.teil. S, Aufl. 5

5. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 58

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
58 B. Das Deutsche Reich. 4. Für st eutu m Reuß j. L.: Ger a. 5. Fürsteittum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstad t. 6. Fürstentum Schwarzburg-Toudershaufeu: Sondershausen. 7. Großherzogtum Sachsen-Weimar: Weimar, Jena, Apolda, Eisenach. 8. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: Gotha, Kobnrg. 9. Herzogtum Sachfen-Meiningen: M e i n i n g e n , Sonneberg. 10. F ü r st e n t u m Woldert: A r o l s e n , Pyrmont. 11. F ü r st e n t u m Lippe: Detmold. 12. F ü r st e n t u m Schaumburg-Lippe: B ü ck e b u r g. Bon den Provinzen des Königreichs Preußen greifen in die Mitteldeutsche Gebirgs- schwelle ein: dierheinprovinz,dieprovinzenhessen-Nassan,West- salen, Hannover, Sachsen und Schlesien. Iii. Das Norddeutsche Tiefland. Lage, Umgrenzung, Teile. Das Norddeutsche Tiefland, das etwa die Hälfte des ganzen Deutschen Reiches einnimmt, setzt sich nach Osten im Russischen, nach Westen int Holländischen Tieslande fort. Es ist sonach ein Teil des Rordeuropäischen Tieflandes. Im Süden bildet seine natürliche Grenze die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle, im Norden die Nord- und Ostsee. Durch die Elbe wird das Norddeutsche Tiesland in zwei ungleich große Teile, in das Westdeutsche und in das Ostdeutsche Tiefland zerlegt. A. Das Westdeutsche Tiefland und die Nordsee. Oberflächenform. Nur in der Lüneburger Heide erheben sich einige Rücken bis zu 170 m; im übrigen ist das Westdeutsche Tiefland nahezu vollkommen flach wie die benachbarten Niederlande. K l i m a. Infolge der Nähe des Meeres sind die Winter mild, deshalb frieren die Nordseehäfen niemals zu und gestatten das ganze Jahr hindurch Schiffsverkehr, während die Ostseehäfen sich im Winter mit Eis bedecken. Die Sommer sind kühl. Esherrscht Seeklima. Bewässerung. Tie bedeutendsten Flüsse sind Weser und Ems. Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda W e r r a ge- naunt (s. S. 47), tritt durch die Westsälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vor- herrschend nach N. und Nw. gerichtet. Ihr einziger bedeutender Nebensluß von der linken Seite ist die Hunte, welche untechalb Bremen mündet; von der rechten Seite

6. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 42

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
42 B. Das Deutsche Reich. Politische Wiederholung der süddeutschen Staaten. 1. Das Königreich Bayern, 76 000 qkm (= nahezu so groß wie Brandenburg und Schlesien); 7 Mill. Eiuw. Bez. Oberbayern: München^*, Berchtesgaden, Reichenhall, Partenkirchen, Rosenhein:, Oberammergau, Ingolstadt. Bez. Niederbayern: Lands Hut, Passau, Straubing. Bez. Schwaben: Augsburgs, Kempten, Lindau. Bez. Oberpsalz: R e g e n s b u r g , Amberg. Bez. O b e r f r a n k e n: Bayreuth, Hos, Kulmbach, Bamberg. Bez. M i t t e l f r a n k e n: Ansbach, Nürnbergs, Fürth, Erlangen, Spalt, Soln- hosen. Bez. U n t e r f r a n k e n: W ü r z b u r g, Kissingen, Aschaffenburg. Bez. R h e i u p f a l z: Speyer, Ludwigshafen, Kaiserslautern.' 2. Das K ö u i g r e i ch Württemberg, 20 000 qkm (= halb so groß wie Branden- bürg); 2% Mill. Eiuw. Donankreis: Ulm, Friedrichshafen, Geißlingen. I a g st k r e i s: E l l w a n g e u. S ch w a r z w a l d k r e i s: R e u t l i n g e n, Tübingen. Neckarkreis: Stuttgart* mit Kannstatt, Eßlingen, Heilbronn. 3. Das Großherzogtum Baden, 15 000 qkm (= Hessen-Nassau); 2 Mill. Einw. Karlsruhe*, Koustanz, Freiburg, Baden, Mannheim*, Heidelberg. 4. Das Großherzogtum Hessen (mit Oberhessen), 8000 qkm (= y2 von Hessen- Nassau) ; ly4 Mill. Einw. Bez. Rheinhessen: Darmstadt, Worms, Mainz*, Bingen (Offenbach). (Bez. Oberhessen: Gieße n.) 5. Die R e i ch s l a n d e Elsaß-Lothringen, 15000 qkm (= Baden); 2 Mill. Einw. Elsaß: Straßburg^*, Mülhausen, Kolmar, Schlettstadt, Hagenau, Weißeu- bürg, Wörth. Lothringen: Metz, Dudenhofen, Mars la Tour, Gravelotte. 6. Das Fürstentum Hohenzollern (mit Preußen vereinigt): S i g m a r i n g e n. B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Bestandteile. Tie Glieder der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle sind das Rheinische Schiefergebirge, das Hessische und das Weserbergland, der Thüringer Wald und der Harz mit der Thüringischen Hochfläche, das Erzgebirge und die Sudeten. Tie Mitteldeutsche Gebirgsschwelle bildet eine Folge von Mittelgebirgen zwischen Rhein und Oder. Sie scheidet Norddeutschland von Süddeutschland. Zahlreiche Flüsse durchbrechen die Gebirgsschwelle, so der Rhein zwischen Bingen und Bonn, die Weser zwischen Münden und Minden, die Saale von Hos an, die Elbe oberhalb Dresden und die Oder in ihrem Oberlauf. Überdies sind die Gebirge selber an verschiedenen Stellen wenig geschlossen, so namentlich auf beiden Seiten des Vogelsberges und in der Lausitz. Diese Täler und Gebirgslücten stellen bequeme Verbindungen zwischen Nord und Süd her. Klima und Erzeugnisse. Tie Höhen der Deutschen Mittelgebirgs- schwelle sind rauh und für den Ackerbau wenig günstig; es gedeihen da vielfach nur l* - Großstadt über 100000 Einw.

7. Gesamtbeschaffenheit der Erde, Das Deutsche Reich - S. 76

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
76 B. Das Deutsche Reich. Staatliche Verhältnisse des Deutschen Reiches. Das Deutsche Reich besteht aus 26 Staaten. Diese sind: 4 Königreiche: Preußen, Bayern, Württemberg, Sachsen: 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Sachsen-Weimar, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz; 5 H e r z o g t ü m e r: Sachsen-Meiningen, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen- Altenburg, Anhalt, Braunschweig; 7 Fürstentümer: Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schwarz- burg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe; 3 Freie Städte: Lübeck, Hamburg, Bremen; 1 Reichsland: Elsaß-Lothringen. Weitaus der größte Staat ist Preußen. Dieses umfaßt von den 546 666 qkm des Deutschen Reiches 356 666, also nahezu 2/z, und von dessen 65 Mill. Einw. 46 Mill., also 3/s- -Schon das Königreich Bayern, das zunächst folgt, nimmt nach dem Flächeninhalt (76 666 qkm) nur V? der Größe des Deut- scheu Reiches ein und hat nicht ganz Vo (7 Mill.) von dessen Gesamtbevölkerung. Das Deutsche Reich ist ein Bundesstaat. Die deutsche Kaiser- würde kommt stets dem König von Preußen zu. Er kann im Namen des Reiches Krieg erklären, Frieden schließen und Verträge mit andern Staaten eingehen. Die 26 Einzelstaaten behielten bei der Gründung des Reiches im wesentlichen ihre bisherige Verfassung. Gemeinsame R e i ch s a n g e l e g e n h e i t ist vor allen: das Heerwesen (Bayern und Württemberg haben einzelne Sonderrechte), die Flotte, die Vertretung im Ausland durch Botschafter, Gesandte und Konsuln, ein großer Teil der Gesetzgebung, besonders die rechtliche, soziale und Zollgesetzgebung, das Post- und Telegraphenwesen (Bayern Sonderrechte); das Münz-, Maß- und Gewichtswesen und die Verwaltung der Kolonien. Gesetze kommen zustande durch Zusammenwirken des Bundesrats, in dem jeder Bundesstaat mindestens eine, Preußen 17 Stimmen hat, und des R e i ch s t a g s, der aus 397 Abgeordneten besteht, die aus allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen hervorgehen. An der Spitze der Reichsverwaltung stehen der Reichskanzler und die Staats s e k r e t ä r e. Zur Bestreitung seiner Ausgaben erhebt das Reich Zölle und Steuern. Das deutsche Heer besteht im Frieden aus über y2 Mill., im Kriege aus über 3 Mill. Mann und steht an Zahl und Tüchtigkeit Ikeinem Lande der Erde nach; die deutsche Flotte wird nur mehr von der englischen übertroffen. Unter Schutz und Verwaltung des Reiches stehen die überseeische n Besitzungen Deutschlands: in Afrika: Togo, Kamerun, Deutsch-Südwest- asrika, Deutsch-Ostafrika; in der australischen Inselwelt und in Polynesien: Kaiser Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel und zwei der Salomon-Jnseln; die Marshall-, Karolinen- und Marianen-Jnseln; ferner die beiden Samoa-Jnseln Upolu und Savaii; endlich in Asien: Kiautschou.

8. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 96

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 96 — aber doch ließ Napoleon nach der Schlacht bei Jena die Stadt Cassel besetzen. Der Kurfürst mußte fliehen, und in seine Residenz hielt Jerome Napoleon als Herrscher des neugebildeten König- reichs Westsalen seinen Einzug. Ein im Jahre 1809 durch den Oberst von Dörnberg unternommener Versuch zur Vertreibung der Franzosen gelang nicht. Der Kurfürst konnte erst nach der Schlacht bei Leipzig in sein Land zurückkehren. Dieses wurde nach dem Sturze Napoleons um den größten Teil des Fürstentums Fulda und um die Amter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold vergrößert. — Ebenso wurde Nassau, dessen walramsche Linie dem Rheinbunde beigetreten war und die Herzogs- würde erlangt hatte, bedeutend erweitert. Frankfurt, von Napoleon zur Hauptstadt eines Großherzogtums Frankfurt gemacht, blieb freie Stadt. Der Kurfürst Wilhelm Ii. (1821 — 1847) teilte sein Land in vier Provinzen: 1. Niederhessen (Kreise Cassel, Hofgeismar, Wolfhagen, Fritzlar, Homberg, Melsungen, Rotenburg, Eschwege, Witzenhausen, Schaumburg); 2. Oberhessen (Marburg, Franken- berg, Kirchhain, Ziegenhain); 3. Fulda (Fulda, Hersfeld, Hünfeld, Schmalkalden); 4. Hanau (Hanau, Schlüchtern, Gelnhausen). Auch gab er 1831 dem Staate eine Verfassung. Der letzte Kurfürst war Friedrich Wilhelm I. (Mitregent von 1831 bis 1847, Kursürst 1847—1866). Da er sich im Kriege 1866 gegen Preußen erklärte, verlor er an dieses sein Land. Der Kurfürst starb 1875 in Prag. In Nassau vereinigte der Herzog Wilhelm 1816 alle nassau- ischeu Lande. Sein Nachsolger Adolf verlor 1866 sein Land gleichfalls an Preußen. Aus dem Kurfürstentum Hessen wurde 1866 der Regieruugs- bezirk Cassel und aus dem Herzogtum Nassau der Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet. Beide wurden zur Provinz Hessen-Nassau ver- einigt. Zu dieser kamen noch das Gebiet der Stadt Frankfurt, ein Teil der Landgrafschaft Hessen-Homburg, die darm- städtischen Bezirke Biedenkopf und Vöhl und die bayrischen Ge- biete Gersfeld und Orb.

9. Die Provinz Hessen-Nassau - S. uncounted

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
Verlag von M. öpemann in Berlin und Stuttgart Landeskunde preulsens herausgegeben von H. Keuermann. Kgl. Seminarlehrer in Cüunstorf (Rannover) ===== preis pro fieft mit Karte 2 Mark ===== ]}eft I. Du Rbeinprovinz von B. Kerp, Kreisjd)ulinfpektor in Kreuzburg O.scbl. „ Ii. Die Provinz Beffen-Jsaffau von M. Rechter, Kgl. Seminarlebrer in Munstorf. „ Iii. Die provinz Alestkalen von Stepbanblome, Kreis- fcbulinfpektor in Cublinitz. „ Iv. Die provinz Dannover von 73. Beuermann, Kgl. Seminarlebrer in Bünstorf. „ V. Die Provinz Tcklesxvig-Dolftein von ?. Sckmarje, Rektor in Tzltona. 2. Auflage. „ Vi. Die Provinz Aacklen von Lierlck, yanäelsfcbul- Lebrer in Erfurt. „ Vii. Die provinz Brandenburg von ß. Beinze, Kgl. Seminarlebrer in friedeberg ]Nfm. 2. Huflage. „ Viii. Die provinz Schlesien von f. Mulle, yräparanäen- Hnftaltsvorfteber in ©retffenberg i. Sehl. „ Ix. Die Provinz polen von Dr. Kremmer, 6y?fna^al- Oberlebrer in frauftadt i. pofen. „ X. Die provinz pommern von O. Sommer, Rekt in Stettin. „ Xi. Die Provinzen Oft- und Meltpreuhen v Ziefemer, Kgl. Seminarlebrer in Marienburg. Hofwakh 8tutt6ah1

10. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 1

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
I. Kurze Überschau über die Provinz. Entstehung und Name. Infolge des Krieges von 1866 wurden das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nafsau, die Land- graffchaft Hefsen-Homburg, die freie Reichsstadt Frankfurt am Main nebst einigen kleineren Teilen von Bayern und Hessen- Darmstadt mit dem Königreiche Preußen vereinigt. Aus diesen Gebieten wurde eine neue preußische Provinz gebildet. Sie erhielt nach den beiden größten der Länder, aus denen sie zusammengesetzt wurde, den Doppelnamen Hessen-Nassan. Lage. Die Provinz Hessen-Nassau liegt im westlichen Teile des mitteldeutschen Gebirgslandes. Sie umsaßt hauptsächlich den Teil desselben, welcher von der Werra und der oberen Weser im Nordosten und von dem unteren Main und dem mittleren Rhein im Südwesten begrenzt wird. Vom Hanptlande der Provinz sind zwei kleinere Teile abge- trennt: im Osten auf dem Thüringer Walde und an der Werra der Kreis Schmalkalden, im Norden an der Weser und am Süntel der Kreis Rinteln. Zwei Gebiete, welche nicht zur Provinz Hessen-Nassau gehören, werden von ihr umschlossen: an der mittleren Lahn der Kreis Wetzlar, zur Rheinprovinz gehörig, und um den Vogelsberg herum der nördliche Teil des Großherzogtums Hessen, Oberhessen genannt. Nachbarländer. Hessen-Nassau grenzt im Norden an die preußischen Provinzen Westsalen und Hannover, im Osten an die Provinz Sachsen, an das Großherzogtum Sachseu-Weimar und an das Königreich Bayern, im Süden an das Königreich Bayern und an das Großherzogtum Hessen, im Westen an die Rheinprovinz, an die Provinz Westsalen und an das Fürsten- tum Waldeck. Natürliche Landschaften. Der westliche Teil der Provinz ge- hört seiner Bodengestalt und geologischen Beschaffenheit nach zum Rheinischen Schiefergebirge. Eine Linie von Frankfurt nach Techter, Hessen-Nassau. z
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